Weiterbildung in systemisch-integrativer Supervision und Organisationsberatung 2016 - 2019
Leitung der Weiterbildung:
- Andrea Opitz-Gerz
- Elisabeth Breit-Schröder
Diplom-Psychologinnen / Psychologische Psychotherapeutinnen
Lehrende für Systemische Supervision (DGSF)
und Weiterbildungsteam
Konzept der Weiterbildung
Das Konzept der Weiterbildung basiert auf dem historisch gewachsenen Selbstverständnis des Institutes, einer Verbindung von systemischer Familientherapie und körperorientierter Psychotherapie mit tiefenpsychologischen Elementen. Die Annahmen zur Diagnose und Modifikation von personalen und sozialen Systemen werden in einem integrativen Verständnis von Interaktion, Emotion und Körper zusammengefasst - eingebettet in die verschiedenen Ebenen des personalen, sozialen, institutionellen und kulturellen Kontextes.
Systemische Supervision kann als professionelle Reflexionshilfe definiert werden, wobei der Supervisor/ die Supervisorin als kooperative/r und kreative/r Dialogpartner/in aus einer neugierigen, respektvollen, prozessorientierten Position heraus handelt. Das Ziel von systemischer Supervision besteht darin, in einem gemeinsamen Prozess der „Ko-Konstruktion“ die von den Auftraggebern vorgestellten Probleme und Konflikte zu benennen, zu reflektieren und aus anderen Perspektiven zu betrachten. Supervision öffnet einen experimentellen Raum, in dem neue Ideen und Lösungen erfahrbar werden.
Die Teilnehmer/innen erlernen verschiedene Techniken der systemischen multiperspektivischen „Diagnose“ und Intervention in unterschiedlichen Kontexten von Supervision (einzeln und in Gruppen, fall- oder teambezogen, im institutionellen Alltag sowie in Fort- und Weiterbildung). In allen Seminaren wird auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vermittlung von theoretischem Wissen und Methodik, Veranschaulichung durch Praxisbeispiele, Reflexion und Erfahrungsaustausch, Übung von Interventionen sowie Kleingruppenarbeit geachtet.
Inhalte und Lernziele der einzelnen Seminare
Seminar 1: Grundlagen der systemisch-integrativen Supervision
- Einführung in das Modell systemisch-integrativer Supervision
- Methoden systemischer Supervision
- Reflexion und Training von Hypothetisieren, Zirkularität und Neutralität.
- Metaphern in der systemischen Supervision
- Ethik und Verantwortung in der Systemischen Supervision
A. Opitz-Gerz / E. Breit-Schröder / 3 Tage / Termin: 05. – 07.05.16
Seminar 2: Teamsupervision I
- Analyse der Kontexte von Teamsupervision: Supervisor - Team - Institution - Arbeitsaufgabe (Klientel)
- Selbstverständnis, Hierarchien, Subsysteme, Rollen, Ziele des Teams
- Teamgeschichte
- Auftragsklärung und Entwicklung eines Arbeitskontraktes
- Abgrenzung zu anderen Beratungsformen
A. Opitz-Gerz / 3 Tage / Termin: 20. - 22.10.16
Seminar 3: Fallsupervision einzeln
- Theorie und Praxis systemischer Einzel- Fallsupervision
- Entwicklung von Auftrag und Ziel
- Die Beziehung von Fall-, Therapeuten- und Supervisionsgeschichte
- Systemische Techniken der Fallformulierung
- Üben verbaler und nonverbaler Supervisionstechniken (z.B. Fragetechniken, Dramatisierung von Erzählungen, systemischer Kommentar, körperorientierte Techniken)
E. Breit-Schröder / 3 Tage / Termin: 16. - 18.02.2017
Seminar 4: Teamsupervision II - Prozessbegleitung
- Teamprozesse und Teamentwicklung
- Leitung und Macht in Teams
- Persönlichkeitsentwicklung in Teams
- Umgang mit geheimen Aufträgen
- Training systemischer Interventionsmethoden
- Methodenvielfalt in der Supervision
A. Opitz-Gerz / 3 Tage / Termin: 29.06. - 01.07.2017
Seminar 5: Fall- und Teamsupervision in Gruppen
- Theorie und Praxis der Fallsupervision in, mit und durch die Gruppe
- Umdeutendes Kommentieren und das Formulieren von Handlungsvorschlägen
- verbale und nonverbale Techniken (Reflektierendes Team, Skulptur, Rollenspiel, Gestaltarbeit, graphische Darstellungen und räumliche Inszenierungen sowie körperorientierte Techniken)
- Spekulieren, Kurz- Kommentare, Interviewen, ungewöhnliche Ratschläge, Landkarten
- Systemische Analyse der Wechselwirkungen zwischen Klient, Therapeut, Supervisor und Gruppe
- E. Breit-Schröder / 3 Tage / Termin: 09. - 11.11.2017
Seminar 6: Selbstreflexion
- Dieses Seminar, nach der Hälfte der Weiterbildung, hat die Gruppe der Teilnehmenden zum Thema und wird als gruppendynamisches Training durchgeführt.
- Damit werden drei Ziele verfolgt: Die (Möglichkeit zur) Selbsterfahrung in der Gruppe, die (exemplarische) Analyse und Entwicklung der Weiterbildungsgruppe (z.B. in Bezug auf Entwicklungsstand, Selbststeuerung, latente und manifeste Themen), sowie Übertragung der Erfahrungen auf Gruppen und Teams in der Supervision.
Dr. Karl Schattenhofer / 5 Tage in einem Tagungshaus / - Termin: 06.-10.03.2018
Seminar 7: Supervision in sozialen Organisationen
- Institutionelle Rahmenbedingungen der Arbeitsfelder von Supervision
- Systemische Perspektiven zu Strukturen und Abläufen
- Stellenwert und Funktion von Supervision in sozialen Organisationen
- Balance von expliziten und verdeckten Aufträgen
- Interventionsformen auf unterschiedlichen Systemebenen Elke Frohn / 3 Tage / Termin: 28. - 30.06.2018
Seminar 8: Fallsupervision in unterschiedlichen Kontexten
- Fallsupervision in der Paar- und Familientherapie
- Supervision im Kontext von Weiterbildung
- Video- und Live-Supervision
- Supervision in klinischen und anderen Kontexten
- systemisches Denken und Handeln in der Supervision
- Systemisches Feedback
Andrea Opitz-Gerz / 3 Tage / Termin: 25. - 27.10.2018
Seminar 9: Krisen und Konflikte
- Unterschiedliche Arten von Konflikten
- Verschiedene Konfliktebenen: Konfliktinhalte, Konfliktstil und verdeckte Beweggründe
- lösungsorientiertes Konfliktmanagement
- Diagnose und Umgang mit Eskalationen
- Leitlinien zur konstruktiven Konfliktlösung
E. Breit-Schröder / 3 Tage / Frühjahr 2019
Seminar 10: Leitung und Führung / Systemisch orientiertes Coaching / Systemische Organisationsentwicklung
- Definition und Abgrenzung Beratung – Supervision - Coaching
- Rollenklärung und Konsequenzen für die Coaching - Beziehung
- Kontrakt, Zielformulierung, Erfolgskriterien und Evaluation
- Arbeitsformen und Interventionstiefe im Verlauf eines Coachings
- Führungsrollen, -verhalten und -stile im Kontext der Organisation
- Coaching zu komplexen Führungs-, Entscheidungs- und Konfliktsituationen
- Wichtige Elemente der Organisationsentwicklung
- Steuerung von Veränderungsprozessen und Changemanagement
- Bedeutung von Kulturelementen: Leitbilder, Normen und Werte
Barbara Ott / 4 Tage / Sommer 2019
Seminar 11: Abschlusstag:
- Abschluss von Prozessen
- Auswertungskriterien
- Gemeinsame Reflexion über Prozess und Ergebnis der Weiterbildung
- Abschluss - Kolloquium
Andrea Opitz-Gerz / E. Breit-Schröder / 1 Tag / Herbst 2019
Weiterbildungsleitung
- Andrea Opitz-Gerz: Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin. Systemische Therapeutin / Familientherapeutin und Supervisorin (DGSF). Lehrende für Systemische Therapie und Beratung (DGSF). Lehrende für Systemische Supervision (DGSF).Lehrtherapeutin in körperorientierter Psychotherapie (MAK). Praxis für Psychotherapie und Supervision in München. Lehrtätigkeit an verschiedenen Weiterbildungsinstituten. Akkreditierte Fortbildungsveranstalterin der PTK Bayern. Siehe Weiterbildungsteam / www.misit.de
- Elisabeth Breit-Schröder: Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin. Systemische Therapeutin / Familientherapeutin und Supervisorin (DGSF). Lehrende für Systemische Therapie und Beratung (DGSF). Lehrende für Systemische Supervision (DGSF).Lehrtherapeutin in körperorientierter Psychotherapie (MAK). Praxis für Einzel-, Paar und Familientherapie, Supervision und Coaching in München. Lehr- und Fortbildungstätigkeit in verschiedenen Institutionen. Akkreditierte Fortbildungsveranstalterin der PTK Bayern. Vorsitzende und Weiterbildungsleiterin des Münchener Instituts für Systemisch-Integrative Therapie, MiSiT e.V.
Weiterbildungsteam
- Elke Frohn: M.A.(Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften/Germanistik/ Soziologie). Supervisorin (DGSv). Lehrende Supervisorin (SG). Mediatorin (BMWA).Weiterbildungsleiterin für Psychodrama (DFP). Systemische Organisationsberaterin. Trainerin für szenische Arbeitsformen und Führung sowie Begleitung von Veränderungsprozessen. Praxis für Supervision, Coaching, heilkundliche Psychotherapie. www.elkefrohn.de
- Dr. Karl Schattenhofer: Dipl Psych., Supervisor (DGSv), ausbildungsberechtigter Trainer für Gruppendynamik (DGGO – Deutsche Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsdynamik), Leiter des TOPS München Berlin e.V., Supervisor, Trainer, Coach, Organisationsberater in freier Praxis. www.tops-ev.de
- Barbara Ott: Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin (BDP), Trainerin (Persönliche Entwicklung und Führung), Senior Coach (BDP), Systemische Beraterin (G. Weber, F. Simon), u. A. Gestalt- und Psychodrama Weiterbildung, OSD-Consultant (Gestalt-Institute of Cleveland, USA) und Organisationsberaterin, 15 Jahre Dozentin mit Schwerpunkt Coaching im Studiengang Master of Arts in Management & Innovation, Basel. www.beratung-ott.de
Überblick über die Weiterbildung in Systemisch-integrativer Supervision
2016 |
Seminar 1 | Grundlagen der systemisch-integrativen Supervision 05. – 07.05.16 / 3 Tage |
Seminar 2 | Teamsupervision I 20. – 22.10.16 / 3 Tage |
zusätzlich | - 1,5 Tage Supervision im Jahr 2016 an Samstagen (8 UE bzw. 4 UE á 45 Minuten)
- Intervision (5 UE á 45 Minuten)
|
2017 |
Seminar 3 | Fallsupervision einzeln - 16.-18.02.2017/ 3 Tage
|
Seminar 4 | Teamsupervision II - 29.06.-01.07.2017 / 3 Tage |
Seminar 5
| Fall - und Teamsupervision in Gruppen - 09.-11.11.2017 / 3 Tage |
zusätzlich | - 4 Tage Supervision im Jahr 2017 an Samstagen (je 8 UE) - Intervision (15 UE) |
2018 |
Seminar 6 | Selbstreflektion - Frühjahr 2018 / 5 Tage |
Seminar 7
| Supervision in sozialen Organisationen - Sommer 2018 / 3 Tage |
Seminar 8 | Fallsupervision in unterschiedlichen Kontexten - Herbst 2018 / 3 Tage |
zusätzlich | - 3 Tage Supervision im Jahr 2018 an Samstagen (je 8UE) - Intervision (15 UE) |
2019 folgt
Umfang der Weiterbildung
(1 UE entspricht 45 Minuten)
Theorie und Methodik: 29 Seminartage in zehn überwiegend dreitägigen Seminaren verteilt auf drei Jahre: | 260 UE |
Ein fünftägiges Seminar in Selbstreflexion: | 50 UE |
Systemische Lehrsupervision in Gruppen an 12,5 Samstagen verteilt auf 3 Jahre: | 100 UE |
Intervision in Kleingruppen verteilt auf drei Jahre: | 50 UE |
Eigene Supervisionstätigkeit, begleitet durch die Lehrsupervision: | 100 UE |
Insgesamt: 560 UE |
DGSF-Anforderungen: insgesamt = 550 UE
Diese Weiterbildung entspricht den Richtlinien für die Zertifizierung „Weiterbildung in systemischer Therapie (DGSF)“ der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Die Anerkennung des Weiterbildungsgangs ist erfolgt.
Kosten
- 46,5 Tage Seminare und Supervision á 130.- EUR
- zuzüglich Abschlussgebühr: 130.-
- entspricht gesamten Kosten von: 6.175.- EUR
- dazu kommen noch die Unterkunftskosten für 5 Tage in einem Tagungshaus während des 6. Seminars: Selbstreflexion
Seminarort: Nur Seminar 6 findet in einem Tagungshaus statt. Alle anderen Seminare sowie die Supervisionen finden in München statt.
Aufnahmebedingungen
- Hochschulabschluss und Abschluss einer DGSF-/ SG- anerkannten Weiterbildung Systemische Beratung / Therapie / Coaching / Organisationsentwicklung
- oder:
- Hochschulabschluss und Abschluss einer anderen Weiterbildung im Spannungsfeld von Person, Rolle und Institution, z.B. eine Beratungs- oder Therapieweiterbildung, Umfang mindestens 300 UE, als auch eine systemische Fortbildung mit einem Umfang von mindestens 100 UE.
- oder:
- ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 3-jährige Berufsausbildung) und mindestens 5-jährige Berufstätigkeit und Abschluss einer DGSF-/ SG- anerkannten Weiterbildung in „Systemischer Beratung/ Therapie/ Coaching/ Organisationsentwicklung.
-
- Möglichkeit zur Umsetzung systemischer Supervision während der Weiterbildung
Abschlusszertifikat
- regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit an allen Seminaren, Supervisionen und Intervisionen
- die Vorstellung von mindestens 2 Arbeitssitzungen von Supervisionen in der Weiterbildung oder in der Supervision
- Nachweis von 100 UE eigener Supervisionstätigkeit: 5 abgeschlossene Supervisionsprozesse, von denen 1 Prozess mindestens 10 Sitzungen umfasst und nur 1 Prozess, der als Einzelsupervision durchgeführt wurde
- Falldokumentationen
- Abschlussarbeit mit Abschlusskolloquium