Struktur und Inhalte der Weiterbildung in systemisch-integrativer Paar- und Familientherapie und –beratung
- Weiterbildungsleitung: Elisabeth Breit-Schröder und Andrea Opitz-Gerz
Diplom-Psychologinnen / Psychologische Psychotherapeutinnen / Lehrende für Systemische Therapie und Beratung (DGSF) / Lehrende für Systemische Supervision (DGSF). - Die Weiterbildung wird von den Weiterbildungsleiterinnen gemeinsam mit einem Team von Kolleginnen und Kollegen mit langjähriger Erfahrung in Praxis, Supervision und Lehrtätigkeit durchgeführt (siehe Mitarbeiterteam).
- Das Curriculum integriert Bewährtes aus der fast 40-jährigen Erfahrung in der Weiterbildung sowie neuere Entwicklungen der systemischen Therapie. Dabei wird besonders Wert auf die Verbindung von erlebnisorientierten Ansätzen mit systemisch-konstruktivistischen Vorgehensweisen gelegt.
- Eine Besonderheit unserer Weiterbildung ist die Integration des körperorientierten Ansatzes von George Downing, der ursprünglich auf psychodynamischen Konzepten beruhte, später auf der Basis entwicklungspsychologischer Forschung sowie interaktiver Denkmodelle weiterentwickelt wurde. Die Kombination von systemischer Therapie und körperorientierten Vorgehensweisen eignet sich in besonderer Weise dazu, die Verbindung zwischen der individuell-systemischen und der interpersonal-systemischen Ebene herzustellen, und ist zugleich ein wesentlicher Bestandteil der im Rahmen der Weiterbildung geforderten Selbsterfahrung.
- Unsere 3-jährige Weiterbildung ist von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) für die Zertifizierung der Weiterbildung "Systemische Therapie und Beratung (DGSF)" anerkannt.
- Für die 3jährige berufsbegleitende Weiterbildung werden von der Bayerischen Psychotherapeutenkammer insgesamt 911 Fortbildungspunkte anerkannt.
Die Weiterbildung im modularisierten System:
Die gesamte Weiterbildung umfasst fünf Module. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können wählen, ob sie sich für die Weiterbildung als Ganzes entscheiden oder nur einzelne Module buchen.
- Jedes Modul kann auch unabhängig von den anderen Modulen gebucht werden.
- Wer alle fünf Module (I – V) absolviert, die Falldokumentationen erstellt und erfolgreich das Abschlusskolloquium absolviert, erhält das Zertifikat in systemisch-integrativer Paar- und Familientherapie und kann das DGSF - Zertifikat "Systemische/r Therapeut/in DGSF" beantragen.
- Die gesamte Weiterbildung dauert drei Jahre. Ein Modul dauert sieben bis acht Monate.
- Wer nur einzelne Module belegt, erhält ein Fortbildungs-Zertifikat für das jeweilige Modul.
- Eine Unterrichtseinheit (UE) entspricht 45 Minuten
- Modul I bis IV: die Seminare dauern jeweils drei Tage, immer Donnerstag mit Samstag (3 x 8 bzw. 9 UE)
- Modul III: Die Seminare finden von Freitag bis Sonntag statt
- Modul V: die Seminare 1 - 3 dauern jeweils vier Tage, jeweils Donnerstag bis Sonntag (4 x 8 UE), das Seminar 4 dauert drei Tage (3 x 8 UE).
- Die Supervisionstage finden immer am Samstag statt, jeweils 8 UE á 45 Minuten
- Die Intervisionsgruppen gestalten selbst, an welchem Wochentag sie sich treffen und auf wie viele Termine sie die erforderlichen Stunden verteilen.
Die Module:
(ausführliche Beschreibung der Inhalte siehe ganz unten)
Modul I: Basiskompetenz in systemischer Therapie und Beratung
- Seminar 1: Grundlagen und Grundprinzipien der systemischen Therapie und Beratung
- Seminar 2: Therapeutische Beziehungsgestaltung und systemisches Handwerk
- Seminar 3: Planung und Durchführung von Therapie und Beratung
- Seminar 4: Der therapeutische und beraterische Prozess
- Zusätzlich 5 Supervisionstage (5 x 8 UE) und Intervisionsgruppe (6 x 4 UE)
Modul II: Familientherapie mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Altersstufen und Lebenssituationen
- Seminar 1: Familien mit Säuglingen und Kleinkindern
- Seminar 2: Familien mit Schulkindern
- Seminar 3: Familien mit Jugendlichen
- Seminar 4: Familien mit besonderen Herausforderungen
- Zusätzlich 5 Supervisionstage (5 x 8 UE) und Intervisionsgruppen (6 x 4 UE)
Modul III : Systemische Selbsterfahrung
- Seminar 1: Familienrekonstruktion I
- Seminar 2: Familienrekonstruktion II
- Zusätzlich: Intervisionsgruppe (1 x 4 UE)
Modul IV: Systemische Therapie und Paarbeziehung
- Seminar 1: Paarberatung und Paartherapie I
- Seminar 2: Paarberatung und Paartherapie II
- Seminar 3: Trennung und Scheidung
- Seminar 4: Unterschiedliche Formen des familiären Zusammenlebens
- Zusätzlich 5 Supervisionstage (5 x 8 UE)und Intervisionsgruppen (6 x 4 UE)
Modul V: Systemische Therapie und Körper
- Seminar 1: Familie und Krankheit
- Seminar 2: Körperorientierte Interventionen und die Thematik der Bindung
- Seminar 3: Körperorientierte Interventionen und die Thematik der Autonomie
- Seminar 4: Sexualität - Systemische und körperorientierte Methoden
Zusätzlich 5 Supervisionstage (5 x 8 UE) und Intervisionsgruppen (6 x 4 UE)
Zeitaufwand für die gesamte Weiterbildung
13 dreitägige Seminare in Paar- und Familientherapie | 39 Tage |
3 viertägige Seminare in Körperpsychotherapie | 12 Tage |
2 dreitägige Seminare in Familienrekonstruktion | 6 Tage |
20 Tage Supervision in Gruppen | 20 Tage |
für Seminare und Supervision insgesamt | 77 Tage |
+ 25 Intervisionen à 4 UE | 100 UE |
Zeitaufwand pro Modul
Modul I, II, IV | 12 Seminartage + 5 Supervisionstage = 17 Tage + 24 UE Intervision |
Modul III | 6 Seminartage + 4 UE Intervision |
Modul V | 15 Seminartage + 5 Supervisionstage = 20 Tage + 24 UE Intervision |
Kosten
- Bei Teilnehmern, die sich für die gesamte Weiterbildung entscheiden bzw. verpflichten, kostet jeder Weiterbildungstag 145.- EUR.
- Bei 77 Tagen sind das insgesamt: 11.165.- EUR
- Hinzu kommt eine Abschlussgebühr von 300.- EUR
- Teilnehmer, die einzelne Module (4 Seminare + 5 Supervisionstage + Intervision) buchen, zahlen pro Weiterbildungstag 150.- EUR.
- Bei einem Modul mit 17 Tagen sind das insgesamt 2.550.- EUR
- Bei dem Modul mit 20 Tagen sind es 3.000.- EUR
- Bei dem Modul mit 6 Tagen sind es 900.- EUR
- Die Seminargebühr wird zum jeweiligen Seminar fällig und muss kurz vorher entrichtet werden
Seminarort
Alle Seminare finden derzeit in München statt: in den Räumlichkeiten TagMond / Kirchenstr. 89a / 81675 München und Kulturzentrum Wasserburger Landstr. 32 / 81825 München
außer
Modul III: die beiden Seminare in "Systemischer Selbsterfahrung" (insgesamt 4 Übernachtungen) finden in preisgünstigen auswärtigen Tagungshäusern statt. Die Übernachtungskosten kommen zu den Gesamtkosten dazu.
Detaillierte Beschreibung der Module
Modul I: Basiskompetenz in systemischer Therapie und Beratung
Seminar 1: Grundlagen und Grundprinzipien der systemischen Therapie und Beratung
Lehr- und Lernmethoden, inhaltliche Grundprinzipien. Zielsetzungen der Weiterbildung. Gruppenbildung. Demonstration eines Erstinterviews mit Rollenspielfamilie und Übungen dazu. Theorie: Systemisches Denken, System und Systemtheorie sowie grundlegende systemische Techniken.
Seminar 2: Therapeutische Beziehungsgestaltung und systemisches Handwerk
Therapeutische Grundhaltungen, Erstkontakt und Systematik des Erstgesprächs, Informationsgewinnung, Methoden der systemischen Gesprächsführung. Kommunikationstheorien und Kommunikationsmodelle, Beobachtung und Analyse der Kommunikation. Familienstruktur und Diagnostische Aspekte. Wirklichkeitskonstruktionen, Erklärungsmodelle, Ressourcen und Lösungskompetenzen der Familie. Hypothesenbildung und daraus abgeleitete Interventionsmöglichkeiten. Systemisches Handwerk. Ethik-Richtlinien der DGSF.
Seminar 3: Planung und Durchführung von Therapie und Beratung
Grundsätzliche Überlegungen zu Therapie und Beratung. Entwicklung von Zielen. Veränderungen erster und zweiter Ordnung. Fragen als Interventionen. Möglichkeiten der Musterunterbrechung: an der Kommunikation ansetzende Interventionen, Doppeln, Arbeit mit Metaphern, Externalisierung; strukturelle Techniken, Skulptur- und Dramatisierungstechniken. Methoden der systemischen Einzeltherapie. Theorie: Konstruktivismus, Kybernetik erster und zweiter Ordnung.
Seminar 4: Der therapeutische und beraterische Prozess
Das therapeutische System: Rolle und Funktion des systemischen Therapeuten bzw. Beraters. Dauer und Abstand der Sitzungen, Gesamtdauer der Therapie/Beratung. Settingfragen. Typische Schwierigkeiten im Verlauf von Therapie und Beratung. Umgang mit Widerstand. Formen und Möglichkeiten der Ko-Therapie. Beendigung der Therapie bzw. Beratung. Dokumentation und Evaluation. Überblick über die Geschichte der Familientherapie, familientherapeutische Schulen.
Zusätzlich: 5 Supervisionstage und Intervisionsgruppen
Modul II: Familientherapie mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Altersstufen und Lebenssituationen
Seminar 1: Familien mit Säuglingen und Kleinkindern
Der Übergang zur Elternschaft: von Dyade zur Triade. Videogestützte Kommunikations- und Interaktionsdiagnostik. Überblick über die häufigsten Störungsbilder im Säuglings- und Kleinkindalter (exzessives Schreien, Schlaf- und Fütterungsstörungen, Bindungs- und Beziehungsstörungen). Kommunikationszentrierte Eltern-Säuglings/Kleinkind-Beratung und Psychotherapie. Bindungstheorie. Die Auswirkungen von Bindungsstörungen im Verlauf des Kleinkindalters. Therapeutisches Vorgehen bei Bindungsstörungen.
Seminar 2: Familien mit Schulkindern
Grundbedürfnisse und Bindungsverhalten im Schulkindalter. Entwicklung und Lernen, typische Merkmale des Lernverhaltens. Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Selbstwertgefühls. Typische Verhaltensauffälligkeiten und Störungsbilder aus systemischer Sicht. Unterschiedliche therapeutische Settings: Einzel-, Eltern- und Familienarbeit, Einbeziehen anderer problemrelevanter Systeme. Verbale und nonverbale therapeutische Interventionen in der Kinder- und Familientherapie.
Seminar 3: Familien mit Jugendlichen
Entwicklungspsychologische Aspekte. Identitätssuche, Ablösung und Neuorientierung. Auswirkung für die Familiendynamik. Typische Störungsbilder bei Jugendlichen (Rebellion, Suchtprobleme, Suizidalität). Besonderheiten der systemischen Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern. Konflikte hinsichtlich Sexualität. Hilf- und machtlose Eltern sowie Wege zur Überwindung der Hilflosigkeit. Systemische Aspekte der Möglichkeiten und Formen institutioneller Unterstützung. Suchtbehandlung im Rahmen systemischer Therapie.
Seminar 4: Familien mit besonderen Herausforderungen
Trauma und Traumdynamik (z.B. bei Unfall, plötzlichem Tod, Gewalterfahrung). Akute Hilfen in den ersten Wochen. Umgang mit chronischen Affektregulierungs-Schwierigkeiten aufgrund von vor längerer Zeit erlittenen Trauma-Erfahrungen bei Erwachsenen und bei Kindern (Traumapädagogik). Trauma und Paardynamik. Beratung mit Flüchtlingsfamilien. Traumasensible Arbeit mit Eltern und Kinder bei Traumatisierung von außen. Mitgefühlserschöpfung bei Helfern.
Zusätzlich: 5 Supervisionstage und Intervisionsgruppen
Modul III: Systemische Selbsterfahrung
Familienrekonstruktion I:
Arbeit mit Genogramm, Familienchronik, Enactements und Skulpturen bzw. Familienaufstellungen von drei Generationen der Herkunftsfamilie (nach Virginia Satir)
Familienrekonstruktion II:
Fortsetzung der Arbeit mit Genogramm und Chronik, sowie Reflexion der Auswirkungen der Familiengeschichte, der Familienmythen, der Familienregeln usw. auf die Therapeutenpersönlichkeit.
Zusätzlich: Intervisionsgruppe
Modul IV: Systemische Therapie und Paarbeziehung
Seminar 1: Paarberatung und Paartherapie I
Partnerwahl und Paardynamik. Vom "Kollusions- zum Koevolutionsmodell" (Dicks/Willi). Bindungs- und Interaktionserfahrungen in der Kindheit und ihre Auswirkungen auf die Partnerschaft. Auftragsklärung, Formulierung eines Arbeitsangebots. Die Geschichte des Paares und wie sie als Ressource genutzt werden kann. Klippen und Hürden in der Arbeit mit Paaren. Paargespräche als Teil einer Familientherapie. Die Bedeutung des Geschlechts der Therapeutin/des Therapeuten. Handwerkszeug für die Paartherapie.
Seminar 2: Paarberatung und Paartherapie II
Lebenszyklen einer Langzeitpartnerschaft: von der Verliebtheit zur Bindung und zum Alltag in der Paarbeziehung. Regulierung von Intensität, Nähe und Distanz, Autonomie und Verbundenheit, Geben und Nehmen. Kommunikationsstile. Umgang mit der Unterschiedlichkeit der Partner. Unterbrechen von Teufelskreisen und Aufbau positiver Feedbackschleifen. Interventionen zur Verbesserung der Mentalisierungsfähigkeit sowie zur Konfliktbearbeitung. Weiteres paartherapeutisches Handwerkszeug.
Seminar 3: Trennung und Scheidung
Hintergründe von Trennung und Scheidung aus gesellschaftlicher und systemischer Sicht. Die Situation der Partner. Die Veränderungen im Familiensystem und die Bedeutung der Herkunftsfamilien. Die Situation der Kinder und ihre Reaktionen auf die Trennung der Eltern in den verschiedenen Entwicklungsphasen. Einbeziehung der Kinder und Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse bei der Erarbeitung zukunftsorientierter Lösungen. Fragen des Settings sowie des methodischen Vorgehens: Ambivalenz- bzw. Trennungsberatung,. Kooperation mit anderen Berufsgruppen/Institutionen.
Seminar 4: Unterschiedliche Formen des familiären Zusammenlebens
Alleinerziehende, Stief- / Patchwork-, Pflege- und Adoptivfamilien sowie Familien mit schwulen / lesbischen Eltern (Regenbogenfamilien) stellen einen zunehmend höheren Anteil familiärer Lebensformen dar. Systemische Besonderheiten der einzelnen Familienformen. Die Rolle des abwesenden bzw. außerhalb lebenden Elternteils. Die spezifische Situation von Alleinerziehenden. Neu zusammengesetzte Familien: Mythen, Belastungsfaktoren und Entwicklungspotentiale. Die spezifische Situation von Pflege- und Adoptivfamilien sowie von gleichgeschlechtlichen Familien. Die Bedürfnisse der Kinder. Die sich aus den jeweiligen Besonderheiten ergebenden Konsequenzen für Beratung und Therapie.
Zusätzlich: 5 Supervisionstage und Intervisionsgruppen
Modul V: Systemische Therapie und Körper
Seminar 1: Familie und Krankheit
Alles Psychische geschieht in einem Körper und der Körper beeinflussst das Psychische und so ist beides wechselseitig miteinander verbunden. Emotionale und psychische Belastungen haben körperliche Prozesse zur Folge wie auch umgekehrt körperbezogene Erkrankungen psychische Prozesse beeinflussen und neu auslösen. Körperliche Erkrankungen können aufsteigend mit dem Schweregrad, zu erheblichen Störungen von psychischer Stabilität, Emotionalität und Verhalten eines Individiuums führen. Symptome entwickeln sich beim Individiuum, abhängig von der körperlichen/psychischen Erkrankung, der Ausprägung und der jeweiligen Entwicklungsstufe (Kind, Jugendlicher, Erwachsener). Bezogen auf den jeweiligen Kontext (Familie, Schule, Arbeitsplatz) und dem aktuellen Status des Kontextes (z.B. Vollfamilie oder alleinerziehende Familie oder z.B. Grundschule oder Gymnasium) fallen diese Symptome verschieden aus. Je nach gewähltem Umfeld und Fokus (Individiuum, Familie) ist die Wahl der Behandlungsplanung und der therapeutischen Interventionen unterschiedlich.
Methoden: Kleingruppenarbeit; Genogramm Arbeit; Aufstellung; Fallbeispiele; Austausch über Erfahrungen mit körperlichen wie psychischen Prozessen im eigenen familialen System und der Ursprungsfamilie.
Seminar 2: Körperorientierte Interventionen und die Thematik der Bindung
Bindungs- und Hingabefähigkeit. Frühkindliche Interaktionserfahrungen und ihre Auswirkungen auf die Bindungsfähigkeit sowie die Ausformung affekt-motorischer Schemata. Vertiefte Arbeit mit dem Einzelnen in der Paar- und Familientherapie. Körperbezogene Techniken.: Arbeit mit Atmung, Körperhaltung, Bewegungen und Muskeltonus. Erweiterung des Repertoires an körperlichen Erlebnis- und Ausdrucksmöglichkeiten. Therapeutische Arbeit mit intensiven Gefühlen.
Seminar 3: Körperorientierte Interventionen und die Thematik der Autonomie
Autonomie als wichtiger Aspekt erwachsener Beziehungsgestaltung. Körpertechniken zur Förderung der Autonomie, des Kontaktes zu sich selbst und der Fähigkeit, sich zu schützen und abzugrenzen: Arbeit mit Körperwahrnehmung, Körperhaltung, Gefühlsausdruck und Gefühlsregulation. Interventionen zur Einbeziehung der Körperebene in den verbalen therapeutischen Prozess. Die Bedeutung nonverbaler Botschaften in der Paar- und Familientherapie. Auswirkungen von Beziehungserfahrungen in der Ursprungsfamilie auf die Körperorganisation.
Seminar 4: Sexualität – systemische und körperorientierte Methoden
Die Polarität von Vertrautheit und Fremdheit und ihre Auswirkungen auf die sexuelle Anziehung zwischen den Partnern. Geschlechtsunterschiede im sexuellen Erleben. Bearbeitung von Ängsten und Abwehrmustern gegenüber Sexualität auf der psychischen und der körperlichen Ebene. Zur Diagnostik und Therapie sexueller Störungen. Förderung der Kommunikation des Paares hinsichtlich Erotik und Sexualität. Atem-, Zentrierungs- und Kontaktübungen für Paare. Körpertechniken für ein vertieftes sexuelles Erleben.
Zusätzlich: 5 Supervisionstage und Intervisionsgruppen
Aufnahmebedingungen
- Zugelassen sind Sozialpädagogen, Psychologen, Ärzte und andere Fachkräfte der psychosozialen Versorgung
- Voraussetzung für das Zertifikat "Systemische Therapie und Beratung (DGSF)" ist in der Regel ein Hochschulabschluss im Bereich der Humanwissenschaften und psychosoziale Praxiserfahrung oder
- ein qualifizierter Berufsabschluss im psychosozialen Bereich (mind. 3- jährige Berufsausbildung) oder
- ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 3-jährige Berufsausbildung) und mind. 3-jährige Berufstätigkeit im psychosozialen oder beraterischen Feld oder
- ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 2-jährige Berufsausbildung) und mind. 3-jährige Berufstätigkeit im psychosozialen oder beraterischen Feld und Abschuss einer anderen Weiterbildung im Spannungsfeld von Person, Rolle oder Institution, Umfang mind. 100 UE
- Bereitschaft für einen selbsterfahrungsorientierten Lernprozess.
- Möglichkeit zur Umsetzung systemischer Beratung mit Familien, Paaren und Gruppen während der Weiterbildung.
- Möglichkeit zur therapeutischen bzw. beraterischen Arbeit mit Familien und anderen Systemen
- Möglichst Therapie-Selbsterfahrung
Abschlusszertifikat
Voraussetzungen für dessen Erteilung:
- Teilnahme an allen Seminaren
- Regelmäßige Mitarbeit in der Supervisionsgruppe mit Vorstellung von zwei Arbeitssitzungen (2 live oder 1 live und 1 per Video)
- Regelmäßige Mitarbeit in der Peergruppe
- Nachweis von 200 UE dokumentierter systemischer Therapie und Beratung unter begleitender Supervision (bis spätestens 2 Jahre nach Ende der Weiterbildung)
- Ausführliche schriftliche Dokumentation von 4 abgeschlossenen therapeutischen bzw. Beratungsprozessen, davon einer mit mind. 10 Sitzungen.
- Erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium.